Insel Mariannenaue — Historischer Rebensatz mit CARLO Wine Award als umweltbewusster und herausragender Wein auf ProWein in Düsseldorf ausgezeichnet

Im Rahmen der Weinfach­messe ProWein wurde am Sonntag in den Düssel­dorfer Messe­hallen der CARLO Wine Award an das Weingut Schloss Reinharts­hausen in Eltville-Erbach verliehen. Insel Marian­nenaue — Histo­ri­scher Rebensatz 2022 gewann in der Kategorie Histo­rische Anbau­ver­fahren und Kultur­technik. Im Beisein von Michael A. Else, Vorsit­zender des Verein zur Förderung des Histo­ri­schen Weinbaus im Rheingau e.V., nahm Winzer Laurenz P. Lergen­müller die Auszeichnung von Jurymit­glied Christian Löw entgegen.

„Wir freuen uns sehr, dass mit diesem Preis auch unsere Vereins­in­itiative gewürdigt wird“, kommen­tiert Vereins­vor­sit­zender Else die Preis­ver­leihung. „Histo­rische Rebsorten haben Potenzial“, ist Winzer Lergen­müller überzeugt. Auf der Insel Marian­nenaue werden verschiedene (histo­rische) Rebsorten angebaut. Nicht nur Roter Riesling, sondern auch seltene Rebsorten wie Grünfrän­kisch oder Adelfrän­kisch sind hier zu finden. Aus mindestens fünf verschie­denen histo­ri­schen Sorten, die gemeinsam gelesen und gemeinsam ausgebaut werden, entsteht „Histo­ri­scher Rebensatz“.

„Angespornt durch die Preis­ver­leihung können wir als Verein unser nächstes Projekt voller Taten­drang angehen: Weinkul­tur­fenster Lorch am Rhein. Die Neuanlage eines Weinbergs nach histo­ri­schem Vorbild bringt einen attrak­tiven Aussichts­punkt in Lorch sowie Lern- und Infor­ma­ti­ons­sta­tionen. Und wir erhalten neben dem von Weingut Baron Knyphausen noch einen (weiteren) Histo­ri­scher Rebensatz in Flaschen von Weingut Laquai.“, freut sich der Vereins­vor­sit­zende.

Denn seit 2016 treffen sich inter­es­sierte Weingüter, Vertreter der Rhein­gauer Insti­tu­tionen und Verbände sowie Verant­wort­liche aus der Verwaltung, um unter der Feder­führung des Verein zur Förderung des Histo­ri­schen Weinbaus im Rheingau e.V. das Erschei­nungsbild der Rhein­gauer Variante des “Gemischten Satzes” zu entwerfen. Seit vielen Jahrhun­derten ist der „Gemischte Satz“ auch hier im Rheingau bekannt, in seiner Bezeichnung aber mittler­weile ausschließlich für Weine aus Öster­reich vorbe­halten. Nach der Namens­findung wurde eine Richt­linie erarbeitet. Ziel ist es, “Histo­ri­scher Rebensatz” in den sog. Produkt­spe­zi­fi­ka­tionen zu verankern. “Histo­ri­scher Rebensatz” ist bereits einge­tragene Wort-/Bild­marke des Vereins und durch das Deutsche Patent- und Markenamt geschützt.

Die Messe ProWein findet jährlich im März auf dem Gelände der Messe Düsseldorf statt. In ihrem 30-jährigen Jubilä­umsjahr konnte sie rund 47.000 Fachbesucher*innen aus 135 Ländern begrüßen. Die ProWein ist die weltweit größte und wichtigste Fachmesse für Wein.

Auf der diesjäh­rigen ProWein zeichnete der inter­na­tionale Weinwett­bewerb CARLO Wine Award heraus­ra­gende Leistungen nachhal­tiger Weinpro­duktion aus, der auf Initiative der Fair and Green GmbH verliehen wird.

Der Award sagt von sich selbst:

„Der CARLO Wine Award wurde nach Hans Carl von Carlowitz (1645 – 1714) benannt, dem Schöpfer des Begriffs der Nachhal­tigkeit. Angesichts einer drohenden Holzver­knappung und Ausbeutung der Wälder 1713 formu­lierte er in seinem Werk „Sylvicultura oeconomica“ zum ersten Mal, dass immer nur so viel Holz geschlagen werden sollte, wie durch planmäßige Aufforstung wieder nachwachsen kann. Damit legte er den Grund­stein für die deutsche Forst­wirt­schaft und das Prinzip eines nachhal­tigen Umgangs mit Rohstoffen.

Der Preis vereint verschiedene Weine mit Nachhal­tig­keits­at­tri­buten. Weine, die im Rahmen des Preises einge­reicht werden können, reichen von histo­ri­schen Rebsorten und Anbau­me­thoden über neue Rebsorten (so genannte PIWIs) bis hin zu klassi­schen und alkohol­freien Weinen.

Histo­rische Rebsorten und Anbau­me­thoden haben auch aus kultur­his­to­ri­scher Perspektive eine wichtige Relevanz. Demnach gilt es, histo­rische Anbau­me­thoden wie den Gemischten Satz, bei dem unter­schied­liche Rebsorten zusammen in einem Weinberg angebaut und gemeinsam gelesen, gekeltert und vergoren werden, zu bewahren. Der Gemischte Satz ist Zeugnis einer Rebsor­ten­vielfalt, wie wir sie heutzutage kaum noch finden.“

In der Kategorie Histo­rische Anbau­ver­fahren und Kultur­technik wird ausge­zeichnet: „Unter den histo­ri­schen Anbau­ver­fahren ist zuallererst der Gemischte Satz zu nennen. Aber auch alte Kelter­tech­niken, z.B. mit restau­rierten Korbpressen, spielen hier eine Rolle.“