Machbarkeits-Studie “Historischer Weinbau im Rheingau” vorgestellt

Am 27. Juni 2017 wurde die Machbar­keits-Studie zum Projekt „Histo­ri­scher Weinbau im Rheingau“ der Öffent­lichkeit vorge­stellt. Die Studie trägt vorlie­gende Infor­ma­tionen zu heute noch bestehenden Elementen aus der weinbau­lichen Geschichte des Rheingaus zusammen und gibt Handlungs­emp­feh­lungen, wie diese Historie in Zukunft erlebbar gemacht werden können. Neben der Darstellung in einer App, sind dies auch die Förderung Histo­ri­scher Rebsorten durch den Anbau eines „Rhein­gauer Gemischtes Satzes“.

Eng wurde es im Raum des Probeck‘schen Hofes in Ostrich-Winkel, als der Verein zur Förderung des Histo­ri­schen Weinbaus im Rheingau e.V. seine „Machbar­keits-Studie“ vorstellte. Weit über 40 Personen aus Politik, Verwaltung, Verbänden und inter­es­sieren Zuhörer haben es sich nicht nehmen lassen, bei diesem Ereignis anwesend zu sein. Die durch den Verein zur Förderung des Histo­ri­schen Weinbaus im Rheingau e.V. in Auftrag gegebene umfang­reiche Studie wurde die Technische Hochschule Bingen, Hermann-Hopeke-Institut, erstellt und durch Frau Prof. Dr. Elke Hietel und Frau Lena Bolle bearbeitet. Die Studie trägt die verschie­denen Aspekte des histo­ri­schen Weinbaus im Rheingau in einer Gesamt­schau zusammen: Landschafts­kultur und Weinberge, histo­rische weinbau­liche Gebäude und Museen, aber auch Insti­tu­tionen und Projekte, die sich mit der Geschichte des Weinbaues befassen. Die Erstellung der Studie wurde finan­ziell durch das EU-Leader Programm, die Stiftung Flughafen Frankfurt und das Hessische Minis­terium für Umwelt, Klima­schutz, Landwirt­schaft und Verbrau­cher­schutz gefördert.

Zweck der Gemein­schafts­ver­an­staltung mit dem Rhein­gauer Weinbau­verband und dem Zweck­verband Rheingau war nicht, trockene Wissen­schafts­themen zu erörtern, sondern die prakti­schen Konse­quenzen aus der vorge­stellten Bestands­auf­nahme des weinhis­to­ri­schen Erbes des Rheingaus. Und diese sind nach Auffassung der Anwesenden klar: ganz oben auf der Liste steht eine App, die unter der Dachmarke Kulturland Rheingau, die unglaublich reichen und vielfäl­tigen, aber auch schwer zugäng­liche geschicht­lichen Zeugnisse des Rheingaus übersichtlich und gut nutzbar für Touristen, Weinlieb­haber und die Rhein­gauer selbst aufbe­reiten soll. Zum anderen soll die Reakti­vierung histo­ri­scher Rebsorten und Anbau­me­thoden unter­stützt werden, die nicht nur zu einer höheren Biodi­ver­sität beitragen, sondern auch inter­es­sante Nischen­pro­dukte für alle Rhein­gauer Weingüter sein können. Mit einem „Rhein­gauer Gemischten Satz“ ist beabsichtigt, diese Anbau­me­thoden zu fördern und die Vermarktung zu erleichtern.

Download der Studie

Studie “Wissen­schaft­liche Unter­su­chungen zum
Projekt Histo­ri­scher Weinbau im Rheingau”

- Anlage Rheingau-Tour
- Anlage Workshop
— Anlage Erfasste Histo­rische Elemente (auf Anfrage)

Der gefundene Konsens wurde in Inter­views bestätigt, die Frau Prof. Dr. Elke Hietel im Anschluss an die Präsen­tation mit den Betei­ligten führte: darunter die Förderer, für das Umwelt­mi­nis­terium Herr Minis­te­ri­alrat Joachim-Eberhard Maltzahn, für das EULeader- Programm Herr Dr. Ulrich Wendt und für die Stiftung Flughafen Frankfurt die Geschäfts­füh­rerin Frau Jutta Nothacker; Vertreter der Kommu­nal­po­litik, Herr Winfried Stein­macher als Vorsit­zender des Zweck­ver­bands Rheingau und der zukünftige Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Herr Frank Kilian, beide sozusagen stell­ver­tretend für die anderen fünf Bürger­meister der Rhein­gauer Gemeinden. Für den Rhein­gauer Weinbau­verband signa­li­sierte Präsident Peter Seyffardt seine Unter­stützung für dieses „inter­es­sante Element des Dachmarken-Prozesses, das der ganzen Region zugute­kommt“. Ähnliche Unter­stützung kam von der Vorsit­zenden des Vereins der Gäste­be­gleiter Rheingau-Tauns e.V., Frau Gabriele Schlim­mermann und durch den offizi­ellen Vertreter der Hochschule Geisenheim University, Herr Prof. Dr. Manfred Stoll.

Durch die Veran­staltung und den erfah­renen Zuspruch konnte sich der Verein zur Förderung des Histo­ri­schen Weinbaus im Rheingau e.V. in seiner bishe­rigen Arbeit insgesamt bestätigt fühlen, und neue Energie für seine weitere Arbeit „tanken“.

Die Erstellung der Studie wurde durch einen wissen­schaft­lichen Beirat unter­stützt:
  • Prof. Dr. Leo Gros als Vorsit­zender
  • Prof. Dr. Ruth Fleuchhaus, Hochschule Heilbronn
  • Prof. Dr. Klaus Werk, Hochschule Geisenheim University
  • Dr. Jana Seidemann im Auftrag von Prof. Dr. Roland Hermann,Universität Gießen
  • Stefan Seyffardt, Hessische Staats­wein­güter Kloster Eberbach

sowie

  • Prof. Dr. Elke Hietel, Technische Hochschule Bingen
  • Lena Bolle
 

Presseecho:

Alter Wein in neuer App

Der Rheingau will seine uralte Geschichte des Weinbaus besser verkaufen und setzt dabei auf digitale Vermittlung. Tiefe Keller, alte Mauern und fast vergessene Rebsorten sollen wieder erlebbar werden. …

Lesen Sie den Artikel in der Frank­furter Rundschau vom 17.07.2017 (externer Link)