Weinhistorische Plattform ‑Projektskizze

Auf Grundlage der Ergeb­nisse unserer Machbar­keits-Studie streben die Zusam­men­fassung der im Rheingau bestehenden Aktivi­täten im Hinblick auf weinbau­his­to­rische Beson­der­heiten (histo­rische Rebsorten, Weinbau­flächen und Sehens­wür­dig­keiten) in einer integrierten, leicht zugäng­lichen Plattform an. Diese soll unter dem Titel „Histo­ri­scher Weinbau“ Inter­es­sierten den Zugang zu diesen Aktivi­täten in einem sich noch entwi­ckelnden Gesamt­konzept ermög­lichen.

Für die Umsetzung des Projekts haben wir eine Förderung durch das EU-LEADER Programm erreichen können. Im Rahmen der Antrag­stellung war eine sogenannte “Projekt­skizze” vorzu­legen, die als Grundlage für die Entscheidung über eine Förderung dient. Da diese das Projekt am besten zusam­men­fasst, haben wir hier Auszüge zusam­men­ge­stellt.

 

Projektname

„Weinhis­to­rische Plattform für den Rheingau“ – als integrierte und multi­funk­tionale Plattform für eine umfas­sende und zugäng­liche Dokumen­tation zur besseren Nutzung der Rhein­gauer Weinbau­ge­schichte

 

Ausgangs­si­tuation

Wie die Machbar­keits-Studie “Histo­ri­scher Weinbau“ gezeigt hat, ist das weinhis­to­rische Erbe – als wichtiger Teil der Kultur­land­schaft und der Geschichte generell — im Rheingau zwar reich­haltig und vielfältig, aber für Touristen und Weinlieb­haber ebenso schwer zu erschließen wie für die Bürger der Region. Dies überrascht, ist doch die Weinhis­torie ein wichtiger Diffe­ren­zie­rungs­faktor für Tourismus und Weinbau, aber auch identi­täts­stiftend für die Region.

Als Lösung wurde daher eine spezi­fische weinhis­to­rische Web-Site vorge­schlagen, die als Plattform für eine umfas­sende und doch einfach struk­tu­rierte und zugäng­liche Dokumen­tation vielfältig nutzbar ist, sowohl für Einzelne mit unter­schied­lichen Inter­essen wie auch für Insti­tu­tionen (z.B. Kommunen). Diese Idee fand bei dem Stake­holder- Workshop über die Optionen einer besseren Nutzung des weinhis­to­ri­schen Erbes am 24.4.2017 wie bei der Präsen­tation der Machbar­keits-Studie am 26.6.2017 eine unein­ge­schränkte Zustimmung bei allen inter­es­sierten Gruppen: Kommunalpolitik/Zweckverband, Weinbau­verband, Gäste­führer etc.

Der Grund ist sicherlich darin zu sehen, dass eine weinhis­to­rische Web-Site so struk­tu­riert werden kann, dass sie für die unter­schied­lichen Zielset­zungen der einzelnen Nutzer mit unter­schied­lichen Detail­lie­rungen einen einfachen und raschen Zugang zum weinhis­to­ri­schen Erbe des Rheingaus ermög­lichen kann. Sie ist einfach in die bestehende, jetzt thema­tisch struk­tu­rierte Web-Seite von Weinbau­verband, Zweck­verband und Tourismus GmbH einzu­gliedern. Die Zustimmung zur Integration des weinhis­to­ri­schen Moduls in diese Web-Seite liegt vor, so dass die Nachhal­tigkeit dieses Projektes
gesichert ist.

Mit KuLaDIg (Kultur.Landschaft.Digital – https://www.kuladig.de) wurde schon eine Grundlage für eine solche weinhis­to­rische Plattform geschaffen, die in vielerlei Hinsicht nutzbar ist. Besitzer ist der Landschafts­verband Rheinland, aber Hessen Archäo­logie hat das Recht, die hessi­schen Infor­ma­tionen zu nutzen und auch Dritten kostenlos zur Verfügung zu stellen. KuLaDig umfasst alle kultur­his­to­ri­schen Artefakte und landschafts­kul­tu­rellen Sehens­wür­dig­keiten, die weinhis­to­risch spezi­fi­schen Infor­ma­tionen können separat ausge­lesen werden. Diese Möglichkeit senkt die Kosten des Projektes drama­tisch, da bereits – geschätzt – ca. 70% der relevanten Infor­ma­tionen vorliegen und nur durch spezi­fische weinhis­to­rische Infor­ma­tionen ergänzt werden müssen. Hierzu werden ausge­wählte Gutsar­chive und das Archiv von Stadt und Hochschule Geisenheim ausge­wertet und erschlossen; ergänzend werden histo­rische Klima­daten und Infor­ma­tionen zu Rebsorten, Kulti­vie­rungs­tech­niken und Kelle­rei­wirt­schaft aufbe­reitet. Ähnliches gilt für Program­mierung und IT-Struk­turen. Hessen Archäo­logie hat mit anderen Projekten bereits gezeigt (z.B. über den Limes), dass die Infor­ma­tionen von KuLaDig IT-technisch einfach in andere Platt­formen zu integrieren ist. Dies kann auch für den neu struk­tu­rierten, gemein­samen Internet-Auftritt für die Dachmarke angenommen werden. Da dies die Haupt­kosten sind, ist der Nutzwert des Projektes also sehr viel höher als aus der Förder­summe sichtbar — und der zudem ganz und direkt den Aktivi­täten unter der Dachmarke
zugute­kommt.

 

Projektziel

Bis Ende des Jahres 2019 soll ein nutzbarer Prototyp der weinhis­to­ri­schen Plattform erstellt werden, die dann ein Jahr getestet wird (auch um Pflege und Marketing auszu­pro­bieren) und dann in die gemeinsame Web-Site der Dachmarke (von Zweck­verband, Weinbau­verband und Tourismus) übergeben wird, der die weitere Pflege und Aktua­li­sierung dieser Plattform übernimmt und konti­nu­ierlich für seine breite Anwendung als Teil seines öffent­lichen Auftrages sorgt. Dadurch ist die Kompa­ti­bi­lität mit dem Dachmarken-Prozess „Kulturland Rheingau“ gewähr­leistet. Die Synergien mit KuLaDig können langfristig ausge­schöpft werden, da dieses Projekt bis 2049 gesichert ist.

Dieses ambitio­nierte Projektziel fordert die Einteilung des Projektes in zwei Module, die ggf. nachein­ander abgear­beitet werden können:

  • Vervoll­stän­digen und Validierung der in KuLaDig vorhan­denen Infor­ma­tionen um die spezi­fische weinhis­to­rische Dimension (dabei geht es z.B. um die Winzer mit histo­ri­schen Rebsorten, Weinbau­museen, histo­rische Weinbergs­lagen etc.).
  • Entwicklung einer Marketing- und PR-Konzeption, die auf der Grundlage der Dachmarke die Nutzer­zahlen für die Plattform maximiert.

 

Projekt­inhalt

Angesichts des Umfanges und der Komple­xität des Projektes empfiehlt sich ein modul­weises Vorgehen:

In dem ersten Modul (ca. 6 ‑8 Monate) erfolgt die inhalt­liche Ergänzung der in KuLaDig vorhan­denen Infor­ma­tionen mit den weinhis­to­ri­schen Daten, einschließlich der Daten­quellen, die sich aus der Machbar­keits-Studie ergeben haben und die einzelne Insti­tu­tionen noch beitragen können (z.B. das gemeinsame Archiv der Hochschule und der Stadt Geisenheim); so entsteht die inhalt­liche Grundlage der gewünschten Weinhis­to­ri­schen Plattform. Auch wenn die Dokumen­tation der Weinbau­ge­schichte eine „Dauer­aufgabe“ sein wird, in der ständig neue Infor­ma­tionen einge­pflegt werden, so geht es hier darum, ein Mindestmaß an Themen- und Infor­ma­ti­ons­ab­de­ckung zu gewähr­leisten, die eine Nutzung attraktiv erscheinen lassen.

Das zweite Modul – die Marketing- und PR-Konzeption – liefert genaue Defini­tionen der verschie­denen insti­tu­tio­nellen wie indivi­du­ellen Zielgruppen und ihrer voraus­sicht­lichen Bedürf­nisse als Nutzer. Es sind quanti­tative Ziele und daraus abgeleitete Maßnahmen zu formu­lieren, um die Reich­weite der Plattform als umfas­sende Dokumen­tation der Rhein­gauer Weinhis­torie zu maximieren.

Die Erstellung dieser Plattform erfordert eine Zusam­men­arbeit mit den unter­schied­lichsten Insti­tu­tionen, die Beiträge liefern oder poten­zielle Nutzer sein können. Dazu gehören in erster Linie der Zweck­verband (bzw. sein touris­ti­scher Arm), der Weinbau­verband, die Hochschule Geisenheim und der antrag­stel­lende Verein. Im weiteren Sinne ergeben sich Vertreter der Nutzer (von Weinbru­der­schaften bis Gäste­füh­rer/Wein- und Kultur­bot­schafter), die Winzer mit weinhis­to­ri­schen Aktivi­täten, Weinbau­liche Museen, Heimat­for­scher, Denkmal­pflege. Aufgrund der Ausschließ­lich­keits­rechte an KuLaDig können die Arbeiten an der Datenbank nur vom Landesamt für Denkmalpflege/Hessen ARCHÄOLOGIE durch­ge­führt werden.

Die Koordi­nation übernimmt ein Steue­rungs­kreis, der den/die Auftrag­nehmer überwacht, anleitet und über auftre­tende Fragen entscheidet. Diesem gehören neben dem antrag­stel­lenden Verein Vertreter des Zweck­ver­bandes, des Weinbau­ver­bandes und der Hochschule Geisenheim an.

Das Projekt befindet sich in der Umsetzung, erste Ergeb­nisse werden im Jahr 2021 erlebbar werden.

 

Weinhistorische Plattform für den Rheingau;
Umsetzung Machbarkeitsstudie einschließlich PR- und Marketingkonzept;
Förderregion Rheingau

Gefördert durch

Europäi­scher Landwirt­schafts­fonds für die
Entwicklung des ländlichen Raums:
Hier inves­tiert Europa in die ländlichen Gebiete

mitfinanziert durch

das Land Hessen
im Rahmen des Entwick­lungs­plans für den ländlichen Raum
des Landes Hessen 2014–2020

mit dem Ziel der Errei­chung einer ausge­wo­genen räumlichen Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und der ländlichen Gemein­schaften, einschließlich der Schaffung und des Erhalts von Arbeits­plätzen.

Dieser Code führt Sie direkt zum ELER-Programm des Hessi­schen Minis­te­riums für Umwelt, Klima­schutz, Landwirt­schaft und Verbrau­cher­schutz — www.eler-hessen.de

Weinhistorische Plattform für den Rheingau

Gefördert durch

Landwirt­schaft­liche Rentenbank

Förderbank für die Agrar­wirt­schaft und den ländlichen Raum